Tarot - Robert von Heeren

Experte für das Rider-Waite-Deck und den psychologisch orientierten Umgang damit

Robert von Heeren mit Rider-Waite-Tarotkarten Die historischen Anfänge des Tarot-Kartenspiels reichen ungefähr in das 14. Jahrhundert zurück. Um die genauen Ursprünge und Hintergründe ranken sich einige Legenden. Wirklich gesichertes Wissen gibt es darüber nur wenig. Die Geschichte danach ist aber besser bekannt und kann im Tarot-Artikel der Wikipedia nachgelesen werden. Die Darstellungen gerade der Trumpfkarten, den so genannten großen Arkana (von „Geheimnis“) haben sich je nach Herkunft und Urheber oft unterschieden und im Laufe der Zeit gewandelt. Das „echte“ Original-Tarot gibt es nicht. Klar ist nur, dass es sich als Instrument für die Wahrsagerei nicht nur bei den Zigeunern (ein Klischee) sondern auch in breiten gesellschaftlichen Kreisen seit Jahrhunderten großer Beliebtheit erfreut.
 
Das Tarot gilt als Vorläufer der heutigen Spielkarten. Die insgesamt 78 Karten gliedern sich in drei Gruppen: den 22 großen Arkana (Haupttrümpfe), 40 kleinen Arkana (Nebentrümpfe) und 16 Hofkarten, die unmittelbar an die kleinen Arkana anschließen. Davon ist z.B. der Narr zum Joker und die Kelche sind zu den Herzkarten geworden. Der König ist geblieben, die Königin wurde zur Dame, der Page zum Buben...
 
Eine wesentliche Erneuerung und Vertiefung hat das Tarot durch den amerikanischen Autor, Gelehrten, Esoteriker, Geheimlehrenexperten, Kabbalisten, Logenbruder und Tarot-Forscher Arthur Edward Waite erhalten. Sein 1910 veröffentlichter „Rider-Waite-Tarot“, gestaltet von der angloamerikanischen Malerin Pamela Colman-Smith, brachte viele neue Inhalte mit ins Spiel. Er gab z.B. den Zahlenkarten szenische Situationsbeschreibungen, die bis dato relativ neu waren. Waite hat damit deutlich gemacht, dass das Tarot mehr als nur ein simples Kartenspiel ist: es ist eine philosophisch-mystische Abhandlung über menschliche Entwicklungsstationen, Pfade und Stationen unserer Evolution. Die auch damals überwiegende Anwendung des Tarot als Wahrsageinstrument beim Kartenlegen war für Waite dabei mehr Nebensache. Mit diesem Entwurf wollte er explizit einen berichtigten Tarot erschaffen, da er in den Tarotkarten Fragmente einer alten Geheimlehre sah und sie mit seinem Tarotdeck wiederherstellen wollte.
 
In der Esoterik gilt das Tarot auch als Buch des Lebens und Sinnbild der „Reise des Helden“. Bis heute ist das Rider-Tarot das weitverbreitetste und beliebteste Tarot-Deck weltweit. Es gibt mittlerweile zwar hunderte alternativer Tarot-Decks, bei denen teilweise entweder mehr die künstlerische oder die inhaltliche Umgestaltung im Vordergrund steht. Im Tarot Arthur Edward Waites und Pamela Colman-Smiths liegt aber der (Jugendstil-)Charme der Einfachheit und oberflächlich betrachtet visuellen Zugänglichkeit. Und kaum ein anderes Tarot-Deck spricht unsere Psyche so intensiv und tiefgründig an. Deshalb eignet sich m.E. das Rider-Tarot besonders für die psychologische Reflektion unseres Lebens, z.B. bei der Divination oder einfach bei der Bildmeditation. Es spricht auf einmalige Weise archetypische Inhalte an.
 
Meine Beschäftigung mit dem Tarot begann Anfang der 80er: ich lernte über die dreibändige „Schule des Tarot“ von Hans-Dieter-Leuenberger (auch von ihm persönlich in Seminaren) die tiefere Symbolik des Rider-Waite-Tarot kennen. Seitdem habe ich mich natürlich mit vielen Ausdeutungen und Interpretationen verschiedenster Tarot-Spezialisten beschäftigt. Meine eigenen Recherchen konzentrieren sich bis heute aber vor allem auf die Beziehung des Rider-Tarot zur jüdisch-kabbalistischen Mystik und zur Astrologie. Waite hat z.B. in seinem Der Bilderschlüssel: Zum Original Rider Waite Tarot klare Hinweise darauf gegeben, dass er sich intensiv mit der Beziehung von Tarot und Kabbala (er schrieb übrigens ein Buch darüber) auseinandergesetzt hat, - und in untergeordnetem Maße auch mit der Astrologie. In seinen Tarotkarten tauchen immer wieder astrologische und kabbalistische Symbole auf: z.B. der Baum des Lebens in II. Die Hohepriesterin, X. der Pentakel/Münzen oder die Venus in III. Herrscherin. Ich bin davon überzeugt, dass Waites Konzept und „Bauplan“ für den gesamten Rider-Tarot größtenteils auf der Kabbala gründet. Nur so lassen sich bestimmte und zum Teil rätselhafte Eingriffe Waites in das Tarot erklären: er vertauschte z.B. die Gerechtigkeit (VIII.) mit der Kraft (XI.) aus kabbalistischen Gründen. Auch die Szenen der 40 Zahlenkarten sind eng mit den zehn kabbalistischen Sphären bzw. Sephira verbunden: je ein Lebensbaum pro Element.
 
Waite hat nur wenig über sein Tarot-Konzept preisgegeben. Er gibt in seinem oben erwähnten Buch nur an einigen Stellen (teilweise absichtlich kryptische) Hinweise zu kabbalistischen Bezügen. Seine Zurückhaltung hat aber nicht nur mit den damals üblichen Schweigegelübden des hermetischen Ordens zu tun. Er war - wie übrigens viele Esoteriker auch - der Meinung, dass man die tieferen Hintergründe des Tarot nicht einfach oberflächlich Nachlesen kann, sondern sich selbst in intensivem Studium erarbeiten muss - um den Weg des Adepten zu beschreiten.
 
Die Begegnung mit Hans-Dieter Leuenberger vor über drei Jahrzehnten hat mich auf diesen Weg gebracht. Bis heute fasziniert mich die reichhaltige und durchdachte Symbolik und Bildersprache des Rider-Waite-Tarot. Mich interessieren dabei besonders die philosophisch-mystisch-esoterischen Inhalte und Hintergründe Waites.
 

Tarot-Unterricht für Einsteiger und Fortgeschrittene:

Sie möchten die Symbolsprache des Rider-Waite-Tarot verstehen oder Ihre entsprechenden Kenntnisse vertiefen? Ich biete Ihnen einen fundierten, anschaulichen und individuellen Unterricht (einzeln oder in Kleingruppen). Je nach dem, wie viel Zeit Sie pro Monat investieren können, haben Sie die Grundlagen des Rider-Waite-Tarot und der modernen psychologisch orientierten Divination (Kartenlegung) in circa einem Jahr erlernt. Dabei sind keine Vorkenntnisse nötig. Zum Lehrplan gehört zum Beispiel:

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Sonderwünsche nach Absprache möglich. Zeiteinteilung flexibel, aber bitte möglichst regelmässig. Präsenz- und/oder Online-Unterricht. Bei Fragen und für ein individuelles Angebot nehmen Sie bitte telefonisch oder per E-Mail Kontakt auf: siehe Impressum und Kontakt. Derzeit sind noch Plätze frei! Habe aber nur begrenzt Kapazitäten.

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